HOLZFÄLLEN: Über HOLZFÄLLEN
von Andreas Schett
HOLZFÄLLEN ist ein Buch über das Schauspiel und das Burgtheater.
Bernhards Schimpftiraden gegen Institutionen und einzelne Protagonisten der Theaterwelt sind Legende, vorgetragen von Nicholas Ofczarek und begleitet von den Franui’schen Klängen aus Holz- und Blechbläsern, Streichern und Volksmusik-Saiteninstrumenten wie Hackbrett, Harfe und Zither werden sie neu kontextualisiert und gehört.
HOLZFÄLLEN ist ein Buch über die Rivalität zwischen Stadt und Land bzw. Provinz und Metropole.
Das Kaff Kilb und das Stadtpalais in der Gentzgasse im 18. Wiener Bezirk sind zwei divergierende Welten, die sich in Österreich seit eh und je gegenüberstehen und bis heute identitätsstiftend wirken. Schon allein die Bühnensituation – Burgschauspieler und Osttiroler Musicbanda – steht sinnbildlich dafür.
HOLZFÄLLEN ist ein Buch über die Musik und das Künstlertum.
Der in der Webern-Nachfolge stehende Komponist Auersberger ist der Gastgeber und der Ich-Erzähler zerlegt dessen künstlerische Idee Seite um Seite in ihre Bestandteile. Dabei blitzen Sätze auf, die bis heute auf der Suche nach wesentlicher Kunst als Kompass dienen können.
HOLZFÄLLEN ist ein Buch über die Wiener Gesellschaft, wie sie bis heute leibt und lebt.
Nicht zuletzt berührt das Schicksal der engen Freundin des Erzählers, der tragisch gescheiterten Künstlerin Joana, die stellvertretend für viele österreichische Lebensverläufe stehen mag:
„Die Landmädchen streben schon, sobald sie denken können, nach Wien, in die Hauptstadt, dachte ich auf dem Ohrensessel, das hat sich bis heute nicht geändert, die Joana mußte nach Wien, denn sie wollte unter allen Umständen Karriere machen. Sie hatte es nicht erwarten können, eines Tages für immer sozusagen den Zug nach Wien zu besteigen. Aber Wien hat ihr mehr Unglück als Glück gebracht, dachte ich auf dem Ohrensessel. Die jungen Leute brechen auf in die Hauptstadt und verunglücken im wahrsten Sinne des Wortes da, wo sie sich alles erhofft hatten, an der Widerwärtigkeit der Gesellschaft, an der Rücksichtslosigkeit der Gesellschaft, an der eigenen Natur, die der menschenfressenden Großstadt Wien meistens nicht gewachsen ist.“
Wien ist eine Genievernichtungsmaschine
- Geistervariationen – Variation II (Trauermarsch)
nach Robert Schumann WoO 24 - Geistervariationen – Variation III
nach Robert Schumann WoO 24 - Die kranke Puppe
nach P. I. Tschaikowsky op. 39/6 - Über die Heide
nach Johannes Brahms op 86/4 - When I am laid (Nachspiel)
nach Henry Purcell Z. 626 - Geistervariationen – Thema
nach Robert Schumann WoO 24 - Geistervariationen – Variation I (Vogel als Prophet)
nach Robert Schumann WoO 24 - Zweiter Tanz im 3/4 -Takt
nach Béla Bartók „Mikrokosmos“ Sz. 107 - Tanz im 3/4 -Takt
nach Béla Bartók „Mikrokosmos“ Sz. 107 - Geistervariationen – Variation IV
nach Robert Schumann WoO 24 - Begräbnis der Puppe
nach P. I. Tschaikowsky op. 39/7 - Teure Mutter
nach dem gleichnamigen Trauermarsch von Hans Kliment - Zwisler
nach Béla Bartók „Mikrokosmos“ Sz. 107 - John Cage „Summer“
nach John Cage „The Seasons“ (1947) - Nachklang (Fläche)
nach einem Trauermarsch von Bernhard Linhart - Vino tinto in tantum ergo
nach Anton Bruckner WAB 41/4 und J. S. Bach BWV 878 - Helle Nacht
nach Anton Webern WoO (5 Lieder nach Gedichten von Richard Dehmel, Nr.5) - Gran Divertimento – 4. Satz
nach W. A. Mozart KV 138 - Gran Divertimento – 2. Satz
nach W. A. Mozart KV 571, Nr. 6 - Geistervariationen – Variation V
nach Robert Schumann WoO 24 - Lippen schweigen (Reminiszenz)
nach Franz Lehár „Die lustige Witwe“ - Nachklänge (Da Capo)
nach einem Trauermarsch von Bernhard Linhart - Der arme Peter
nach Robert Schumann op. 53/3 - Canon à hurler
nach W. A. Mozart KV 555 - Lippen Schweigen
nach Franz Lehár „Die lustige Witwe“ - Bloomfield Trios
nach Motiven von Paul Abraham und Franz Lehár - Bolero
nach Johannes Brahms WoO 33 - Alternierende Terzen
nach Béla Bartók „Mikrokosmos“ Sz. 107 - Adagio
nach W. A. Mozart KV 516 - When i am laid (Instrumental)
nach Henry Purcell Z. 626 - Anwachsen – Abnehmen
nach Béla Bartók „Mikrokosmos“ Sz. 107