Digitales Programmheft: Das Haus

Digital
© Julian Pache

https://www.twitch.tv/thebackrooms_theaterlive

 

Regisseur Roman Senkl inszeniert DAS HAUS, die erste postpandemische digitale Theaterproduktion an der BURG. Das neue Stück von Lisa Wentz erzählt von der jungen Regisseurin Mona Vönnig, Sproß einer legendären Wiener Schauspielfamilie, die mit den Schatten ihrer eigenen Familiengeschichte und einem schwierigen Theaterprojekt kämpft. Zwischen Requisitenchaos und familiären Konflikten treffen Vergangenheit und Gegenwart auf der Bühne aufeinander.

Auf der digitalen Bühne erleben Sie Elisa Plüss als Mona, Sabine Haupt als ihre Mutter, Ernest Allan Hausmann als legendären BURG-Schauspieler Edi und Safira Robens als Schauspielerin, die auf der Bühne Monas Schwester verkörpern soll, die auf tragische Weise ums Leben kam. 

Das Live-Spiel des Ensembles wird in realer Theater-Umgebung gefilmt und auf der Videoplattform Twitch live gestreamt. Einzelne Szenen werden (ebenfalls live) mit virtuellen Elementen oder Umgebungen angereichert.

Die Vorstellungen sind digital auf Twitch zu besuchen. Eine Anleitung, wie Sie die Vorstellungen besuchen können sowie Informationen und multimediale Inhalte zum Stück finden Sie hier!

DAS HAUS

Die junge Regisseurin Mona arbeitet an einem theatralen Großprojekt: Die Verarbeitung ihrer eigenen Familiengeschichte auf bekannter Bühne ist angekündigt und das Premierenpublikum sitzt bereits in seinen Sesseln.
Doch hinter den Kulissen ist noch wenig bereit: die Requisiten nicht eingerichtet, das Kostüm verdreckt, herumrennende Kinder und plötzlich taucht zu allem Überfluss auch noch Monas Mutter, eine legendäre Wiener Schauspielerin, auf. Sie fordert ihren Platz im Stück ihrer Tochter, schließlich stehe sie für Erfolg. Mona versucht alle Probleme gleichzeitig zu lösen und verirrt sich zwischen Realität, Verdrängtem, zwischen Gegenwart und Vergangenheit. But the show must go on.


Vorstellungstermine: 
 

  • 19.12.2024 (Uraufführung),
  • 21.12.2024
  • 30.12.2024 
  • 10.01.2025
  • 14.01.2025
  • 24.01.2025

Lisa Wentz basierend auf einem Text von Lisa Wentz in einer Fassung von Roman Senkl und Ensemble

Mona Elisa Plüss

Elena / Alice Safira Robens

Edi / Vater Ernest Allan Hausmann

Frau Vönnig Sabine Haupt

Mona (Kind) Bella Berkovitch / Amelie Voegtle

Alice (Kind) Malin Cham

Stimme Intendant Stefan Bachmann

Stadtrat Alexander Angeletta

Reporter Julian Simon Pache

Stimme Inspizientin Juliane Aixner

Regie / Idee / Künstlerische Leitung Roman Senkl / minus.eins

Bildgestaltung Julian Simon Pache 

Live-Visuals Phil Hagen Jungschlaeger

Set & Kostüm Design Simon Lesemann

Live-Schnitt Georg Vogler, Marie Pfaffl

Musik & Ton Lorin Brockhaus 

3D Artist Nils Gallist

AI Artist Celine Pham 

Dramaturgie Sarah Lorenz

Digitale Dramaturgie Anne Aschenbrenner

Regieassistenz & Kostüm-Assistentin Juliane Aixner

Dramaturgie-Assistentin Miriam Billisich

Soufflage Monika Brusenbach

Kostümbildassistenz Anna-Thea Jäger

Regiehospitanz Miriam Billisich

Kostümhospitanz Mara Spohn

Organisation Komparserie Barbara Rostek

Autorin Lisa Wentz im E-Mail-Interview

SL: War das dein erstes Mal digitales Theater und, wenn ja, inwieweit hat sich der Schreibprozess für dieses Medium unterschieden?

LW: Wegen der Pandemie war mir das Medium zwar nicht ganz fremd, aber es war dann doch eine riesige Überraschung, wie viel Feinheit und Engagement Roman und das ganze Team in die Entwicklung dieses besonderen Erlebnisses stecken. Das Know-How, das da bei Roman und dem ganzen Team vorhanden ist, ist einfach gewaltig. Natürlich mussten sie deshalb auch immer wieder auf den Text schauen und fragen: Geht das so, wie können wir das umsetzen, das wäre noch cool, etc. Da war natürlich die Reaktionszeit ganz anders und viel wichtiger als bei einem anderen Schreibprozess.

SL: Stellst du dir beim Schreiben ein Publikum vor und, falls ja, was wäre das in einem Online-Format für ein Publikum?

LW: Ich stell mir, vor wie das Publikum dem Abend beiwohnt, welche Reaktionen kommen könnten, welche Interaktionen. Aber nie, wer das Publikum sein könnte, um es so offen und ehrlich zu schreiben, wie ich kann, mit der Hoffnung, dass es ganz viele tolle Menschen anspricht!

SL: Wie stehst du zu Theater im Digitalen persönlich? Was daran sind für dich interessante Möglichkeiten? Was daran findest du eher schwierig/uninteressant? Sowohl als Autorin, als auch als Zuschauerin?

LW: Sehr interessant ist für mich persönlich, was ich als„Magie vor der Kamera“ bezeichne – dass man einfach für große Effekte mehr Möglichkeiten hat oder dass man für ein näheres oder fernes Dransein an den Figuren mehr Spielraum hat! Das macht sehr viel auf und kann sehr viel Spaß machen. Da das Theater nun mal meine große Liebe ist, genieße ich natürlich bei einer Vorstellung im Theater den Moment, wo Sprache im Raum steht und alle miteinander atmen. Das Rascheln der Sitznachbarin, das nervöse Hin- und Herrücken, die Reaktionen von Publikum zu Ensemble und umgekehrt. Aber wie schön, dass wir beides haben können!

SL: Welche Antwort würdest du gern geben, obwohl ich keine Frage dazu gestellt habe?

LW: Das Kometenlied ist gestrichen! Gestrichen, sag ich!
 

Lisa Wentz wurde 1995 in Tirol geboren und schloss im Jahr 2017 ihre Schauspielausbildung in Wien ab. 2018 zog sie nach Berlin, wo sie Szenisches Schreiben an der UdK studierte. Ihr Stück ASCHEWOLKEN wurde beim Nachwuchswettbewerb zum Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis 2020 mit einem Sonderpreis ausgezeichnet und 2021 am Theater Strahl in Berlin uraufgeführt. Im März 2022 wurde ADERN in der Regie von David Bösch im Akademietheater aufgeführt. Am Tiroler Landestheater kam 2024 ihr Stück VERLANGEN zur Uraufführung, das sich frei nach DESIRE UNDER THE ELMS von Eugone O´Neil beschäftigt.  Ihr Stück ADERN, das  2021 mit dem Retzhofer Dramapreis und 2022 mit dem Nestroy Autor:innenpreis ausgezeichnet wurde, ist im Repertoire der BURG auf der Bühne des Akademietheaters zu sehen.

DAS HAUS von Lisa Wentz erzählt von einem traditionsreichen Theater, das sich im Wandel befindet: die junge Generation hat übernommen, in Figur von Regisseurin Mona Vönnig, Spross einer legendären Wiener Schauspielerfamilie. Sie inszeniert ihre Familiengeschichte als Stückentwicklung in diesem geschichtsträchtigen Theater-Haus und verknüpft damit auf ihre Art Vergangenheit mit Gegenwart. Die Mutter, eine auf Glanz hinerzählte Legende, kommt in dieser Gegenwart nicht vor - zumindest nicht als plastische Figur: “Du wirst immer wieder erwähnt und angespielt”, sagt Mona beschwichtigend.

Autorin Lisa Wentz liefert für diese digitale Produktion von Roman Senkl und Team die perfekte Textvorlage: Flashbacks und Traumsequenzen, die dem Stück eingeschrieben sind, lassen sich mit keinem traditionellen Theatermittel so eindringlich erzählen, wie es virtuelle Realitäten können. Die schlummernden Konflikte zwischen den Figuren, eingelernte Kommunikationsmuster, die in der Familie immer wieder in die Gegenwart drängen, das unverarbeitete Trauma des Todes von Monas Schwester Alice, deren Todesursache ein Familiengeheimnis bleibt - all das bietet viele Möglichkeiten, Erlebnisräume spielerisch digital zu erweitern bzw neu zu simulieren, - und auch zu personalisieren: Beispielsweise über eine Einbindung des Publikums via Chat auf der Videoplattform Twitch.

Digitale Angebote von Theatern sind seit Beginn der digitalen Revolution überwiegend Marketing-getrieben und bleiben es, den kreativen-experimentellen Hype während der Pandemie ausgenommen, bis auf eine handvoll Sparten-Experimente in Theaterhäusern in Nürnberg, Graz und Augsburg bis heute. Die BURG bot in den letzten Jahren ein vielfältiges digitales Programm und konnte durch kontinuierlichen Aufbau eben dieses, einen internationalen digitalen Publikumsstamm generieren.

Mit DAS HAUS folgt nun die erste postpandemische Theaterproduktion auf der großen virtuelle Bühne.  

“Was für eine neue Teufelei ist das denn?”, fragt die alte Vönnig ihre Tochter. “Warum musst du deine Mutter so quälen, Mona?” Brust rein, Brust raus, die Digitalisierung wird nicht mehr weggehen. Aber die Theater können Digitale Kultur mitgestalten, anstatt großen Konzernen zu überlassen. Und das ist völlig unabhängig von Generationen.

Anne Aschenbrenner (Digital Dramaturgie)

Regisseur Roman Senkl inszeniert das neue Stück von Lisa Wentz DAS HAUS. Der Regisseur und Autor, geboren in Graz, arbeitet seit vielen Jahren mit digitalen und hybriden Theaterformen, von VR bis KI. Nach dem Studium Szenisches Schreiben an der UdK Berlin, bei uni-t Graz sowie Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch war und ist er als Mitbegründer in verschiedenen Theatergruppen und Initiativen aktiv, u.a. in der Plattform Graz (mit u.a. Clemens Setz), dem K.G.I., onlinetheater.live, Initiative Interface, der Akademie für Theater und Digitalität sowie in der Digitalen Dramaturgie, einem Netzwerk für den Austausch im Bereich digitaler Künste. Mit seinem Kollektiv minus.eins inszenierte er u.a. Das HOUSE – REINVENTING THE REAL 0.1 und Das HOUSE 0.2, die beide zum Digitalen Showcase des Theatertreffen 2021 eingeladen wurden, WILLIAM SHAKESPEARES BLADERUNNER sowie die virtuelle Jahrestagung der Dramaturgischen Gesellschaft „Dig it all“. Seine Arbeiten waren u.a. am Schauspiel Dortmund, am Deutschen Theater Berlin sowie bei der Ars Electronica zu sehen und waren u.a. für den FAUST-Preis nominiert. Senkl war u.a. Leiter des Labor für Digitale Künste der Berliner Festspiele und Referent für Digitale Künste am Theater Dortmund. In der Spielzeit 2023/24 gründete er als Künstlerischer Leiter die neue Spielstätte des „Extended Reality Theater – XRT“ am Staatstheater Nürnberg mit.

Creative Technology
Phil Hagen Jungschlaeger, Creative Technologist, ist in der Produktion „Das Haus“ für die live generierte visuelle Gestaltung verantwortlich. Das Zusammenspiel von Traum und Albtraum eröffnet durch zeitliche Verzerrungen und live generierte KI-Bilder eine märchenhafte Ebene der Assoziationen, die in das kollektive Unterbewusstsein eintaucht.

Nils Gallist, Live Performance 3D Artist ist in der Produktion verantwortlich für die 3D augmentierten Objekte die über das Live-Bild gelegt werden und somit das Reale mit dem Digitalen verschwimmen lässt.

Kamera & Bildgestaltung
Julian Simon Pache betreut das Projekt in enger Zusammenarbeit mit den Schauspielenden und Roman Senkl als Kameramann und Filmregisseur. DAS HAUS ist für JSP ein Versuch, die Hybridform von Theater und Film zu vereinen, und gleichzeitig in ihren jeweiligen Qualitäten zur Geltung zu bringen. Der Ansatz dafür ist eine dokumentarische Haltung, die mit filmformalistischen Elementen kontrastiert wird.

Live-Schnitt
Georg Vogler und Marie Pfaffl sind für den Live-Schnitt und somit den Rhythmus des Abends zuständig. Wann reisen wir mit Blitzbildern in die Vergangenheit? Wann ist es schlau KI einzusetzen? Diese Entscheidungen treffen sie mit Gefühl und einer ruhigen Hand.

Komposition & Sounddesign
Lorin Brockhaus betreut das Projekt als Musiker und Sounddesigner und reagiert musikalisch live auf die Dramaturgie der Aufführungen.

Set & Kostümdesign
Simon Lesemann, geboren und aufgewachsen bei Hannover. Studium der Architektur an der Technischen Universität Berlin. Vor und während des Studiums sammelte Simon Lesemann erste Erfahrungen in Bühne und Kostüm. Aus diesen frühen Tätigkeiten entwickelte sich eine vielseitige Karriere in den Bereichen des Films, des Theaters, der Oper und des Tanzes. Lesemann arbeitete zunächst als Bühnen- und Kostümbildassistent sowie als künstlerischer Mitarbeiter an verschiedenen europäischen Opern- und Theaterhäusern. Bald darauf folgten Engagements als Bühnen- und Kostümbildner. Zu seinen wichtigsten Wirkungsstätten zählen das Berliner Ensemble, die Berliner Volksbühne, das Maxim-Gorki-Theater, die Deutsche Oper Berlin, die Schaubühne Berlin, das Staatstheater Nürnberg, das Schauspiel Köln, die Staatsoper Hannover, das Theater an der Wien, das Theater Basel, sowie die Flandrische Oper in Antwerpen und Gent. Darüber hinaus war er als Szenenbildner an verschiedenen (Kurz-)Filmproduktionen der DFFB und der Filmarche Berlin beteiligt. Als langjähriger künstlerischer Mitarbeiter von Ersan Mondtag war er unter anderem an der Gestaltung des Berlinale-Films Seneca von Robert Schwentke beteiligt. Außerdem pflegt er eine enge Zusammenarbeit mit der Choreographin Constanza Macras. Mit 25 Jahren wurde Simon Lesemann bereits für zwei seiner künstlerischen Arbeiten von der Fachzeitschrift theater heute als bester Nachwuchsbühnenbildner des Jahres nominiert. 

AI Inhalte
Celine Pham ist verantwortlich für die Erstellung aller vorproduzierten KI-Inhalte, um diese nahtlos in die Live - Performance einbauen zu können.


Twitch ist eine Videoplattform, auf der Sie live die Premiere und Vorstellungen von DAS HAUS ansehen können. Sie können den Stream kostenlos und ohne Account nutzen. Möchten Sie live mit Team und Ensemble via Chat während der Vorstellung interagieren, müssen Sie sich jedoch einen Account anlegen.   
 

  1. Wenn Sie nur zusehen wollen  
     
  • Über den Webbrowser: Öffnen Sie den Link in Ihrem Internetbrowser auf Ihrem Computer, Smartphone oder Tablet (z.B. Google Chrome, Safari, Firefox etc.) oder suchen Sie auf twitch.com nach unserem Account in der Suchleiste im oberen Bereich auf der Seite.  
     
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2. Wenn Sie während der Vorstellung mit uns und dem Publikum via Chat interagieren wollen  

Falls Sie via Chat während an der Inszenierung mit dem Team und Ensemble interagieren möchten, müssen Sie ein Konto auf Twitch anlegen. Dazu klicken Sie auf twitch.com und dann auf „Anmelden“ (oben rechts). Sie können sich entweder mit einer E-Mail-Adresse und einem Passwort registrieren oder mit Ihrem Google-, Facebook- oder Amazon-Account verbinden. Wenn Sie im Chat mit anderen Zuschauer:innen oder der Produktion interagieren möchten, können Sie nach der Anmeldung (oben rechts auf „Anmelden“ oder „Registrieren“ klicken) im Chatfenster einen Kommentar eingeben. 

 

  • Bitte achten Sie darauf, sich an die übliche Netiquette zu halten und respektvoll mit anderen zu kommunizieren.           

     

Ich hab so Angst, dass es deiner Mutter nicht gefällt.
© Julian Pache, Simon Lesemann
Keine Skandale, nur Wien!
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