Katja Kolm
Die österreichische Schauspielerin Katja Kolm arbeitet erfolgreich für Theater, Film und Oper. Sie spielt in vielen Genres Menschen mit unterschiedlichen Charakteren und wird auch für anspruchsvolle Gesangspartien beauftragt. Mit Sorgfalt wählt sie ihre Arbeiten aus, um auch Zeit für die Familie zu haben.
Rebecca Saunders, eine der wichtigsten Komponistinnen unserer Zeit, besetzte Katja Kolm exklusiv in ihrer Oper LASH, an der sie derzeit schreibt. Darin wird sie als einzige Schauspielerin eine führende Sprech- und Gesangsrolle übernehmen. Die Uraufführung findet am 20. Juni 2025 an der Deutschen Oper Berlin unter dem Regie-Duo Dead Centre und der musikalischen Leitung von Enno Poppe statt.
Katja Kolm, geboren 1974, wuchs in Salzburg auf. Als junges Mädchen sang und spielte sie in Opern und Musicals, als Teenager wurde sie von Regisseuren aus Litauen und Moskau im Sprechtheater verpflichtet. Mit 18 Jahren, nach der Matura, ging sie für ein Jahr nach Moskau. Dort erhielt sie Schauspielunterricht bei Rosetta Nemtschinskaja von der Theaterakademie GITIS Moskau und am Gnessin Institut Gesangs- und Russischunterricht. Während des nachfolgenden Studiums an der Staatlichen Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin spielte sie am Maxim Gorki Theater und am Hebbel Theater. 1997-2000 war sie am Landestheater Tübingen und am Deutschen Theater Göttingen engagiert, wo sie mit Falk Richter zusammenarbeitete. Im Jahr 2000 übernahm Christoph Marthaler die Intendanz am Schauspielhaus Zürich, Falk Richter wurde Hausregisseur und Katja Kolm Mitglied des neugegründeten Ensembles. In Zürich machte sie u.a. auch ihre erste eigene Produktion bumsti! nach Die letzten Tage der Menschheit von Karl Kraus. 2005 kündigte Katja Kolm ihren festen Theatervertrag am Schauspielhaus Zürich, um Berufs- und Familienleben selbstständig gestalten zu können. Es folgten Engagements an der Volksbühne Berlin, den Münchner Kammerspielen, am Schauspielhaus Wien, Volkstheater Wien, sowie bei der Ruhrtriennale, den Salzburger Festspielen, Wiener Festwochen und dem Lucerne Festival. Einige der Produktionen wurden zu zahlreichen internationalen Festivals eingeladen, so etwa zum Festival d’Avignon, Festival d’Automne Paris, BITEF Belgrad, nach Tokyo und Santiago de Chile. Gastspiele führten sie u.a. auch ans Schauspielhaus Hamburg, an die Deutsche Oper Berlin, zu den Berliner Festspielen MaerzMusik und den Mühlheimer Theatertagen. Mehrfach wurden Inszenierungen, in denen sie mitwirkte, zum Berliner Theater Treffen eingeladen.
Zu den rund 50 Theaterproduktionen, in denen sie große Rollen spielte, gehören u.a. die Inszenierungen von Christoph Marthaler SCHUTZ VOR DER ZUKUNFT, O.T. EINE ERSATZPASSION, GESCHICHTEN AUS DEM WIENERWALD, LETZTE TAGE. EIN VORABEND, DAS GOLDENE ZEITALTER, sowie DREI SCHWESTERN, HOMO FABER und EIN SOMMERNACHTSTRAUM von Stefan Pucher. Weiters Falk Richters Inszenierung DIE KLINIK und die PRÄSIDENTINNEN von Miloš Lolić.
Zudem sang sie eine der Hauptpartien in der Oper I.Q. von Enno Poppe mit dem Orchester Klangforum Wien in der Regie von Anna Viebrock. Katja Kolm arbeitete auch mit der Choreographin Meg Stuart zusammen, sowie mit Karin Henkel, Christiane Pohle, Stephan Müller, Robert Borgmann, Volker Lösch, Andreas Kriegenburg u.v.a.
Katja Kolm wirkte in vielen Hörspielen und Lesungen mit, u.a. zusammen mit Ethan Hawke. Auch im Film wird sie auf keinen bestimmen Rollentypus festgelegt. Für die historische Rolle Madame Paradis aus dem Film Licht von Barbara Albert wurde sie für den Österreichischen Filmpreis in der Kategorie „Beste weibliche Nebenrolle“ nominiert. Sie spielte in dem Schweizer Film DER SOHN MEINES VATERS von Jeshua Dreyfus die weibliche Hauptrolle Sonja, die Liebhaberin; in MÖRDERIN von Pepe Danquart die Mörderin; in der Schweizer Action-Komödie MAD HEIDI von Johannes Hartmann und Sandro Klopfstein das Fräulein Rottweiler. Katja Kolm war auch in Dani Levys Serie DER SCHEICH zu sehen und arbeitete u.a. mit Hannu Salonen und Urs Egger.